Die Orgel in St. Matthäus

Die Orgel wurde von der Regensburger Orgelbaufirma Eduard Hirnschrodt in der Werkstatt am Protzenweiher 13 gebaut. Mit dem Opus 51 schufen die Orgelbauer dieser Firma zum ersten Mal in der Firmentradition, ein großes, mehrmanualiges Orgelwerk mit Schleiflade und rein mechanischer Traktur, nachempfunden der bewährten technischen und klanglichen Anlage einer Orgel des 18. Jahrhunderts. Die Orgel wurde am 24. Juli 1955 eingeweiht. In seinem Abnahmegutachten schreibt Högner: "Die Firma hat eine Orgel von künstlerischer Hochwertigkeit erstellt, die es an Qualität der Arbeit und des Materials mit den besten Vorbildern aufnehmen kann."

Die Orgel ist in jeder Hinsicht ein Kind ihrer Zeit: Nachkriegsbedingt wurde für die größeren Pfeifen Feinzink genommen anstelle der teueren Zinn-Blei-Legierung, auf ein schützendes Gehäuse wurde zugunsten eines damals sehr beliebten "Freipfeifenprospektes" verzichtet und das Klangideal war als Reaktion auf das eher schwülstige Klangbild der Zeit davor sehr aufgehellt bis scharf, ohne viel Körper (neobarock). Sachlichkeit und Nüchternheit prägten auch den Architekturstil dieser Zeit und auch im Äußeren der Matthäuskirchenorgel spiegelt sich das Pragmatische wider und verschmilzt so mit der Architektur des Raumes stilistisch zu einer Einheit. Bei dem Aufstellungsort in der Kirche wurden auch neue Ideen verwirklicht: Mit dem Aufstellen der Orgel am hinteren Ende der westlichen Längsseite ist eine gute Beschallung des gesamten Kirchenraumes möglich, auch wenn durch Öffnen der Falttüren der Gemeindesaal in den Kirchenraum eingegliedert wird.

Wenn man genau hinsieht, gingen die Orgelbauer mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail ans Werk, wie man etwa bei den stabil gebauten Pfeifen und den schon fast unnötig schönen Holzverbindungen im Inneren der Orgel erkennen kann. Glücklicherweise wurden die Windladen aus massiver Eiche gefertigt, anstelle der damals neu erfundenen Spanplatte. So hat sich das Instrument trotz der extremen klimatischen Verhältnisse gut gehalten und es gab keine nennenswerten Beanstandungen über technische Störungen. Im Orgelfuß sitzen neben dem Regierwerk, der "Steuerung" der Orgel, drei Schwimmerbälge, die den Spielwind auf die einzelnen Teilwerke ("Klaviaturen") der Orgel verteilen und regulieren. Sie werden von der Gebläseanlage, bestehend aus dem elektrischen Schleudergebläse und dem daran angeschlossenen Hauptschwimmerbalg gespeist, die sich im ersten Geschoß des Glockenturmes befindet.

Die Orgel ist noch im Originalzustand erhalten. 1981 wurde eine neue Hochleistungsgebläsemaschine installiert, die 8 cbm Luft, mit einem Druck von 105 mm/ Wassersäule liefert.

Neben dem liturgischen Gebrauch, findet die Orgel in zahlreichen Kirchenkonzerten und bei Rundfunkaufnahmen der Kantorei Verwendung.

Die Orgel hat 16 Register, verteilt auf 2 Manuale und Pedal. Die von Prof. Friedrich Högner, München erstellte Disposition lautet:

Orgel
Bildrechte St. Matthäus

I. Manual Hauptwerk    

  • 1.    Prinzipal 8'
  • 2.    Rohrflöte 8'  
  • 3.    Oktave 4'  
  • 4.    Schwiegel 2' 
  • 5.    Mixtur 1 1/3', 4-fach  
  • 6.    Trompete 8'        

II. Manual Oberwerk

  • 7.    Singend Gedackt 8' 
  • 8.    Nachthorn 4' 
  • 9.    Oktave 2' 
  • 10.  Sifflöte 1 1/3' 
  • 11.  Terzzymbel 2/3', 3-fach

 Pedal

  •  12. Subbaß 16'
  •  13. Oktavbaß 8'
  •  14. Gedacktpommer 4' 
  •  15. Prinzipal 2' 
  •  16. Fagott 16

Koppeln

  •  Manualkoppel II - I 
  •  Pedalkoppel I - Ped
  •  Pedalkoppel II - Ped

Organisten

Günther Kronseder
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Kronseder Günther, Kantor an St. Matthäus

Unterricht bei Ewald Kooiman, Amsterdam und Wolfgang Zerer, Hamburg. Spezialisierung auf historische Tasten- und Blechblasinstrumente und werkgetreue Aufführungspraxis. Tätig als Kirchenmusiker, Instrumentallehrer und Continuospieler. Zusammenarbeit mit verschiedenen Ensembles für Renaissance - und Barockmusik

 

Bernd Schöttl
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Schöttl Bernd

geboren 1973 in Buchloe; 1987 - 2002 Organist in der Gemeinde Lindenberg/Buchloe und später zusätzlich in der evang. Gemeinde Buchloe; 1993 - 1994 C-Kurs der Diözese Augsburg; Lehrer u.a. Domorganist Winfried Bönig und Domorganist Josef Still. Studium der Katholischen Theologie u. Musik für das Lehramt an Realschulen an der Katholischen Universität Eichstätt: Lehrer u. a. Domkapellmeister Christian Heiß. 2002 - 2013 nebenamtlicher Kirchenmusiker in Irlbach bei Regensburg. Seit 2004 Lehrer an der Naabtal-Realschule Nabburg

Honorarkräfte

Breunig Patricia, Foeger Simon, Dr. Frank Susanne, Funk Katharina, Guttenberger Leonhard, Dr. Kraus Jürgen, Kuhnle Kristian , Weber Johannes u.a.


Orgel St. Matthäus